Bericht Modul I, Wuppertal, 11./12. März 2005
Nach Begrüßung und Vorstellungsrunde der 17 Teilnehmerinnen
der kommunalen Familienbildungsstätten Wuppertal und Bochum
wurde das Programm abgestimmt und wie vorgeschlagen akzeptiert.
Zum Einstieg gab es den "Gläsernen Medienmenschen"
in 2er Gruppen, was sich als sehr gelungen herausstellte: Die Teilnehmerinnen
kamen dadurch miteinander ins Gespräch. Bei der anschließenden
gegenseitigen Vorstellung im Plenum, wurde die identitätsstiftende
Bedeutung des Medienkonsums in der Kindheit sehr deutlich.
Es schloss sich eine Runde zu der Frage: "Was wissen Sie über
den Medienkonsum der Eltern in Ihren Kursen" an, bei der keine
Vermutungen gefragt waren, sondern Wissen.
Dabei wurde klar, dass die Kinder in den Kursen größtenteils
ca. 6 Monate alt sind und das Thema Medienkonsum im engeren Sinne
kein tagesaktuelles Thema des Familienalltags und damit der Kurse
ist. Im Mittelpunkt stehen eher Fragen zur Ernähung. Mit zunehmendem
Kindesalter werden medienbezogene Fragen relevanter.
Die Informationen wurden am Flipchart gesammelt. U. a.:
Teletubbies gucken, während die Mutter duscht,
kleine Kinder haben Interesse an bewegten Bildern (Mehrfachnennung),
Fernsehen (bei älteren Kindern) als Babysitter,
Kinder wünschen eine dauernde Geräuschkulisse (Mehrfachnennung),
Geräuschkulisse als Einschlafhilfe.
Eine Expertenrunde zum Thema: "Gehört der Bildschirm
ans Kind" (PC und TV) pointierte die Positionen. Dazu wurden
drei Gruppe gebildet: Pro, Contra und Publikum. Ausgestattet mit
je einem Laptop sollten mind. 5 Argumente je Gruppe gesammelt werden.
Das Publikum musste von den Experten "überzeugt"
werden.
Es entwickelte sich eine sehr lebhafte Runde, bei der insbesondere
die Pro-Gruppe Positionen bezog, die nicht ihrer eigenen Meinung
entsprach. Mit ausreichendem Einsatz von Körpersprache und
Mimik war das Publikum durchaus zu beeindrucken.
Am nächsten Morgen hatte die Gruppe "Publikum" die
Aufgabe, ein begründetes Urteil über die Standpunkte und
Argumente der Experten abzugeben.
Die Contra-Gruppe ging zwar als "Gewinner" aus dem "Wettbewerb
der Argumente" hervor, aber die Pro-Gruppe, die am Vorabend
durch engagiertes Vortragen und hartnäckiges Wiederholen ihrer
Argumente geglänzt hatte, konnte einen Achtungserfolg erzielen.
Sinn dieser Übung war, dass die Teilnehmerinnen mit den gängigen
Argumenten für und gegen den Medienkonsum von Kindern konfrontiert
werden sollten und dazu einen BEGRÜNDETEN Standpunkt beziehen
mussten.
Nach dem Vortrag "Bedeutung von Dramaturgie und Identifikationsfiguren
in Kindermedien" folgte der praktische Teil, indem in 4 Gruppen
mittels digitaler Fotokamera und Computer Stopptrick-Kurzfilme produziert
wurden. Diese Methode war für die Teilnehmerinnen neu. Sie
gingen sie mit viel Spaß und Engagement an und produzierten
Filme zu Themen wie "Sackhüpfen" oder "Geburtstag",
deren Premiere von allen mit Beifall bedacht wurde.
Ergebnisse zum Download:
Sport [sport.exe,
437 kb]
Kegeltanz [kegeltanz.exe,
506 kb]
Sackhüpfen [sackhuepfen.exe,
635 kb]
Geburtstag [geburtstag.exe
589 kb]
Zum Schluss der Veranstaltung gab es Feedback in der Runde (Blitzlicht).
Die Teilnehmerinnen äußerten, dass sie mit dem Verlauf
des Seminars und der Arbeitsatmosphäre zufrieden wären.
Mehrere Teilnehmerinnen stellten dar, das ihr wesentlicher Erkenntnisgewinn
dieses 1. Moduls darin besteht, dass es keine festen und verallgemeinerungsfähigen
Regeln für den Medienkonsum von Kindern gibt, sondern dass
es immer auf jeden Einzelfall ankommt und insbesondere auch darauf,
dass Eltern sich darüber Klarheit verschaffen sollten, was
sie mit ihren Kindern ZUSAMMEN machen.
Den meisten von ihnen ist es allerdings nicht möglich, einen
Transfer in die aktuelle Kursarbeit zu vollziehen, da die Kinder
ihrer Kursteilnehmerinnen dafür zu jung sind.
Es wurde vereinbart, dass das 2. Treffen im April auf den Familienalltag
mit älteren Kindern eingehen soll und dass die Teilnehmerinnen
in der Zwischenzeit ihre Wünsche an die Seminarleitung oder
Koordinierungsstelle übermitteln
können.
Durch den Tag fürten die Teamer Lutz Debus und Bruno Neurath-Wilson.
>> Fotoimpressionen
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