Bericht Modul II, Bad Honnef, 05./06. November 2005
Um das Wochenende des zweiten Moduls bis in die letzte Minute nutzen
zu können, begrüßten die Teilnehmenden die Möglichkeit,
im KSI zu übernachten.
Anschließend an das Bedürfnis, den Medienbegriff klar
zu umreißen, wurde am Vormittag des ersten Tages anhand des
Medienkuchens, den jeder für sich ausgefüllt hatte, eine
Begriffsbestimmung im Plenum vorgenommen.
Die Teilnehmenden nannten die von ihnen genutzten Medien, die anschließend
in drei Kategorien eingeordnet wurden. Nach dem Grad der Technisierung
wurden primäre Medien, wie Stimme und Gesang, sekundäre
Medien, wie Buch, Zeitung und Musikinstrumente, sowie tertiäre
Medien, wie PC, TV, Radio, CD-Player und Telefon, unterschieden.
Ausgehend von dieser Sicht wurde der Medienbegriff abschließend
so definiert:
Alles, was Informationen außerhalb der eigenen Person aller
Art speichert und/oder vermittelt.
Medienkompetenz stand mit verschiedenen Facetten im Mittelpunkt.
Vier Dimensionen nach Dieter Baacke, Medienkritik, Mediennutzung,
Medienkunde und Mediengestaltung wurden erläutert. Anhand
des Aspektes der Medienkritik entstand eine lebhafte Diskussion
zum Thema der "Einflussnahme" auf Massenmedien durch das
Verhalten der Rezipienten. Besprochen wurde, ob die "Sensationslust"
der Leser für die Auswüchse der Regenbogenpresse verantwortlich
sei und ob die Qualität der Fernsehsendungen sich verbessern
würde, wenn die Mehrheit der Fernsehzuschauer die Sendungen
bewusster auswählen würden.
Der Tenor der Diskussion war, dass gerade Pädagogen die Aufgabe
haben, Medienkompetenz zu vermitteln und somit einen kritischeren
Umgang mit den Medien zu fördern. Außerdem sollten
durch Mediengestaltung die "neuen" Medien entzaubert
werden.
Im Anschluss wurden kurz die ersten Ergebnisse der Studie des Kriminologisches
Forschungsinstitut Niedersachsen e.V. (KFN) zum Thema "Mediennutzung
und Schulleistung" vorgestellt und diskutiert. Dabei wurde
auch rückverwiesen auf die im ersten Modul präsentierten
Studien der "Jugend, Information, (Multi-)Media" (JIM)
sowie "Kinder und Medien" (KIM) des Medienpädagogischen
Forschungsverbundes Südwest (MPFS).
Im folgenden Teil wurden Medien praktisch angewendet. In zwei Kleingruppen
wurde vor und nach dem Mittagessen das Thema Leseförderung,
das sich die Teilnehmenden ausdrücklich gewünscht hatten,
mit unterschiedlichen Medien bearbeitet. Die erste Gruppe benutzte
visuelle Medien (Digitalkamera), die zweite Hörmedien (Mikrofon/Minidisrecorder).
Gruppe 1 fotografierte mit der Digitalkamera ein Bilderbuch
ab und montierte es auf dem PC mit Paint Shop Pro und Irfan View
als Fotostory. Während der Gruppenarbeit wurde deutlich, dass
ein Stativ zum Fotografieren sinnvoll ist und gutes Licht bzw. eine
externe Lichtquelle sowie eine matte Oberfläche der Buchseiten
empfehlenswert sind. Detailaufnahmen sollten mit Makromodus und
manuellem Fokus gemacht werden. Der gesamte Prozess von Fotografie
bis Endmontage am Rechner war recht zeitaufwändig.
Gruppe 2 nahm mit Mikrofon auf MiniDisc typische Dialoge
aus Märchen auf und montierte diese auf dem Computer in Cool
Edit zu einem "Märchenquiz". Bei der Arbeit der Kleingruppe
stellte sich heraus, dass Kondensatormikrofone gegenüber dynamischen
Mikrofonen empfindlicher sind und somit für Sprachaufnahmen
besser geeignet, aber auch schwieriger zu handhaben sind. Auch diese
Gruppe überzog ihr Zeitbudget, da die Aufgabe doch recht umfangreich
war.
Zur Erstellung der Projektplanung wurden die Methoden des
Brainstorming und Mindmapping im Plenum vorgestellt. Ausgeteilt
wurden Kopien mit einem Vorschlag für einen Elternmedienabend
(MedienConcret Dez. 2003) und ein Formular für Ausschreibungstexte
von Kursen.
Gestärkt durch ein Abendessen, wurden im zweiten Teil der Projektplanung
Kleingruppen gebildet, die dann mit den vorgestellten Methoden eine
gemeinsame Projektidee finden und zu einem Projektauftrag ausarbeiten
sollten.
Ihre Aufgabe war
Trotz der späten Stunde arbeiteten die Kleingruppen intensiv
bis 21 Uhr. Anschließend wurde in gemütlicher Runde die
Hausbar besucht und Kraft für den nächsten Tag geschöpft.
Am Vormittag des zweiten Tages wurde die Projektplanung in den
Kleingruppen fortgesetzt. Dabei nutzten zwei Gruppen die Software
Data Becker MindMap Pro zur Planung. In einem Vortrag wurden den
Teilnehmern Hilfen zur Metaprojektplanung, also für die Zielplanung,
die Erstellung von Kosten- und Strukturplänen und den Projektmanagement,
gegeben. Folgende Ideen kamen bei der Projektplanung heraus:
Durch die Tage führten die Teamer Berko van Boxmer und Oliver
Schneider.
>> Fotoimpressionen
|