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Bericht Modul I, Köln-Chorweiler, 17./18. November 2005

Bereits im Frühjahr nahm das ECHo e.V. mit der Fortbildungsinitiative Kontakt auf, um sich über die Angebot zu informieren. Zunächst stand im Mittelpunkt, dass der Leiter allein an einem Modul teilnimmt und die Anregungen in die eigene Praxis transportiert. Im Laufe der folgenden Gespräche entstand die Idee, zwei Module im ECHo selbst durchzuführen und Kooperationspartner aus dem Stadtteil einzubinden. Nach den Sommerferien konkretisierten sich der Durchführungszeitraum, die Teilnehmer und die Inhalte.
Im November waren im Modul I neun Teilnehmende aus den Arbeitsfeldern Familienhilfe, -beratung, -bildung und Jugendförderung vertreten. Die Institutionen sind sozialräumlich miteinander vernetzt: ECHo (Engagiert in Chorweiler) e.V., Jugendwerkstatt, Kindernöte e.V., Stadt Köln, Abteilung Familienberatung und Betreuung von russischen Migrant/-innen.

Den Einstieg bildete der "Gläserne Medienmensch" in Form eines Partnerinterviews. Bei der anschließenden gegenseitigen Vorstellung im Plenum, sollten die Teilnehmende neben der eigenen Medienvision sowie den Medienvorlieben und -abneigungen auch ihre Erwartungen an das Modul nennen. Die Teilnehmenden lernten einander dadurch kennen, die Atmosphäre wurde gelockert und es wurden sehr viele Gemeinsamkeiten bei den Visionen (Totale Vernetzung/ Kontrolle, aber auch ungehinderter Internetzugang für alle) und den Medienvorlieben (Bücher, Zeitungen und Radio) gefunden.

Neben den gesetzlichen Grundlagen des Kinder- und Jugendschutzes wurden u.a. die Vor- und Nachteile von Filtersoftware für das Internet vorgestellt. Die Teilnehmenden berichteten aus ihrer Arbeit, dass Software teilweise nur unzureichend schützt bzw. unbedenkliche Inhalte aufgrund von Keywords blockiert werden. Sie erhielten die Empfehlung das Produkt OrangeBox, das jetzt Proventia Web Filter heißt, einmal zu testen.

In den Themenbereichen zu aktuellen Ergebnissen der Medienforschung und Medienkritik, wurden auch erste Ergebnisse der Studie des Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen e.V. (KFN) zum Thema "Mediennutzung und Schulleistung" angerissen und diskutiert. Einhellig fanden die Teilnehmenden, dass diese Studie den familiären Kontext und das Erziehungsverhalten der Eltern zu stark ausblendet.

Gemeinsam wurden im Anschluss die vier Dimensionen der Medienkompetenz Medienkritik, Mediennutzung, Medienkunde und Mediengestaltung erarbeitet. Die Teilnehmenden übertrugen diese Dimensionen anschließend in einem Partnerinterview in den eigenen Arbeitsbereich und zeichneten die Gespräche mit Mikrofon und MiniDisc bzw. DV-Kamera auf. Die Ergebnisse der ersten medienpraktischen Einheit wurden nach der Mittagspause am Computer mit Magix Music Editor (aus dem Programmpaket Magix Music Maker) bzw. dem Windows Movie Maker geschnitten. >> www.magix.de

Am nächsten Morgen ging es nach einigen Techniktipps zu Digitalkameras und zur Bildbearbeitung am Computer mit praktischer Medienarbeit weiter. In zwei Gruppen wurden jeweils ein Video mit Stopptrick und eine Fotostory mit der digitalen Fotokamera und der Funktion Diashow des Computerprogramms Irfan View erstellt.
>> Ergebnis: Handyterror im Café [2,16 MB]

Nach dem Mittag wurden bewährte Methoden aus der medienpädagogischen Praxis, u.a. Onlineberatungsangebote (www.youngavenue.de; www.uni-leipzig.de/essstoerung/bnberat.htm), ein Klingelton-Workshop und Leseförderung durch die Vertonung von Büchern als Hörspiel, vorgestellt.
Um die Chancen und Gefahren aus berufspraktischer Sicht zu vertiefen, wurden in einer gemeinsamen Runde erste Ansatzpunkte für die Arbeit mit Medien in den Arbeitsbereichen der Teilnehmenden erarbeitet. Diese wurden von der Gruppe gemeinsam nach Themenfeldern geordnet. Auf der Basis dieser Übersicht wurden erste Projektideen gesammelt:

  • ein Internetforum für russischsprachige Migranten,
  • ein Kurs zu Deutsch als Fremdsprache mit Einsatz von Selbstlernsoftware,
  • der Einsatz von Video bzw. der Trickbox in der Gruppenarbeit mit Kindern und Jugendlichen,
  • ein Workshop zum Thema Handy bzw. Klingelton etc.

Es wurde verabredet, bis zum zweiten Modul Anfang Dezember die Rahmenbedingungen für die Projektideen in den Einrichtungen zu klären.

Durch das Modul führten die Teamer Heiko Walter und Berko van Boxmer.

>> Fotoimpressionen